Wenn Wahlkampf zur Farce wird...

Dass man die "kleinen" Parteien gerne einmal ignoriert und außen vorlässt, bin ich - sind wir - ja inzwischen gewohnt. Zu welcher Farce das führen kann, zeigt aber diese Geschichte, nachzulesen bei der Pegnitz-Zeitung / n-land.de: https://n-land.de/lokales/sozi…dern-von-politik-mehr-mut


Caritas und Diakonie wollten von den Bundestagskandidaten wissen, wie sie das Thema Pflege angehen wollen. Zur Diskussionsrunde werden aber nicht etwa alle Kandidaten des Landkreises eingeladen oder wenigstens befragt, sondern nur die drei Kandidaten, deren (Schwester-) Partei einen Kanzerkandidaten stellt.


Das Thema Pflege ist eines der Wichtigsten und Drängendsten unserer Zeit. Doch was müssen die drei geladenen Kandidaten von CSU, SPD und Grüne einhellig eingestehen: dass sie von Pflege im Prinzip keine Ahnung haben.


Die Kandidatin der FDP hingegen, die selbst ein Pflegeheim leitet und entsprechend Fachwissen aufbieten könnte, wurde nicht eingeladen. Auch meine Wenigkeit, der ich durch meine Tätigkeit im Rettungsdienst zumindest Einblick in den Pflegebereich habe, wurde nicht eingeladen.


Die Metapher dieser Geschichte könnte nicht besser das Fiasko beschreiben, das wir tagtäglich in unserer Politik erleben müssen: den Ahnungslosen bietet man ein Forum, die Fachleute irgnoriert man!


Man könnte es aber auch anders formulieren: auch so kann man aktiv den Wahlkampf manipulieren und dazu beitragen, dass die "kleinen" Parteien keine Chance haben in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Denn wenn ein "Journalist" in einem - anderen - Bericht zur Bundestagswahl unverhohlen Partei ergreift und wertend zu Papier bringt, dass ein Marcus Nehring im Bundestagswahlkampf keine Rolle spielen wird, dann hat dies mit der neutralen Berichterstattung, wie sie die Pflicht eines jeden Journalisten ist, nichts zu tun. Doch genau damit muss sich unsereiner herumschlagen. Und vielen meiner Parteikollegen Landauf Landab ergeht es nicht anders.


Und wenn man sieht, mit welcher Intensität über die Kandidaten von CSU, SPD und Co. berichtet wird während gleichzeit auch die Kandidaten der anderen "kleinen" Parteien ebenso schlicht ignoriert werden, dann hat das ganz offenkundig Methode. Ob dies unserer Demokratie zuträglich ist, möge der Leser dieser Zeilen für sich selbst entscheiden.

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